Monat: August 2024

Einsame Entscheidung

Ich habe ein Entscheidung getroffen, die ich innerlich wohl schon getroffen hatte, mir es jedoch noch nicht ganz eingestanden hatte … (eine gute Therapiestunde und plötzlich weiss ich was ich schon längst wusste …)
Eine Entscheidung, die Konsequenzen hat, für mich. und nur für mich.
Die Einsamkeit von Entscheidungen treffen ist mir dieses Mal so richtig heftig bewusst geworden. Dass es um mein Leben geht und dass zwar Menschen um mich rum sagen: ja, ist richtig so, oder, ja, du warst da schon lange unzufrieden, oder auch, oh krass aber gut … schlussendlich muss nur ich alleine mit den Konsequenzen ok sein.
Das klingt so banal und ist nichts Neues. Und doch fühle ich es dieses Mal auf einer tiefen Ebene, gibt es kein ausweichen, kein auffangen, keine Einbetten in etwas weiches Ablenkendes.
Es ist meine Entscheidung und sie hat Konsequenzen für mein Leben und ich bin es alleine, die damit ok sein muss.
Puh.
Und. Es ist ok. Bis jetzt. Ich gehe durch viele unterschiedliche Emotionen und immer wieder kommen zwischendurch Momente einer tiefen Ruhe.  Eines aufgeräumt Fühlens.
Gestern Vormittag eine krasse Traurigkeit und gleich der Versuch mir und anderen Vorwürfe zu machen, weil mein Reflex war: wenn ich mich traurig fühle dann bedeutet es dass ich mich “falsch” entschieden habe. Und dann bin ich innerlich weiter gegangen. Und habe gespürt: nein, das ist eine andere Traurigkeit, das ist die Traurigkeit, die jetzt Platz bekommen darf wo ich die Entscheidung getroffen habe. Die Traurigkeit über einen “Verrat” und all das was damit wieder hochgekommen ist. Etwas Ur-Altes sehr Tiefes, eine alte Verletzung aus meine Kindheit / Jugend, ein Verrat den meine Mutter an mir beging und der machte, dass ich mir geschworen hatte nie wieder irgend jemanden zu vertrauen und mich zu zeigen.
Dass mir ein ähnlicher Verrat in dem Kontext meiner Ausbildung wieder begegnete, inklusive meiner daraus folgenden Scham mich gezeigt zu haben und mich jemanden ein wenig anvertraut zu haben, das darf ich jetzt anfangen zu verarbeiten und auch zu zulassen, dass ich tief gekränkt, nein, vielleicht auch wirklich verletzt bin.
Und nein, ich gehe nicht immer wieder dahin zurück wo ich nicht gewollt bin und verletzt werde. Ich bin keine 13 mehr und ich kümmere mich um mich.
Und, einfach ist es nicht und ich bekomme immer wieder seit Vorgestern grosse Einsamkeitsgefühle.
Und ich weiss, so ist das Leben. Ich bin alleine mit dem was ich tue und entscheide. Und ich darf diese Entscheidung für mich treffen. Dass ich bis jetzt keine Antwort bekommen habe, das muss ich von mir fern halten und nicht anfangen zu interpretieren … 

ich mache da weiter wo ich vor Jahren aufgehört habe.
Es sind keine Wunder passiert in der Zwischenzeit.
Und: es ist ok.
Ich kann mich nicht weiter entwickeln wenn ich nicht weiter mache.
Aufhören mich selber schlecht zu machen, mich zu „shamen“ damit ich den anderen denen ich unterstelle, dass sie es gerne tun würden, zu vor komme.
Unter dem Motto; ja ich weiss meine Kunst ist keine.
Diese Stimme darf jetzt mal schweigen.
Wenn ich Lust habe zu fotografieren dann ist das mein ding. Meins. NUR meins. Es geht niemanden was an. Wem es gefällt: schön. Und auch das ist schlussendlich nicht so wichtig.
Ich nehme mir das zurück, was mir meine innere Stabilität gibt. Das, was ich mir habe nehmen lassen. Das was ich mir selber verweigert habe. Als eine Art Strafe. Für was? ich weiss es nicht. Irgendwann habe ich das, was mir immer wieder vermittelt wurde geglaubt. Und meinem Gefühl nicht mehr geglaubt. Und dann war es vorbei mit der Lust, der Neugierde, dem einfach machen.
Ich beschütze das was mir wertvoll ist jetzt.
You can look, but you cannot touch.

genug

ich bin stadtmüde.
und ich nehme dieses Gefühl ernst.
seit Monaten versuche ich es zu Überfühlen. also, mir einzureden wie toll es ist in Berlin zu sein. Kunst, Kultur, viele unterschiedliche Menschen, party … und: nein. ich habe keine Lust mehr. Es gibt mir nichts.
Konsum. Konsum. Konsum. nirgendwo sitzen ohne was zu kaufen vorher. Asphalt. Dreck. zu viele Menschen. zu laut. zu viel. und: ich bin dazu noch gelangweilt.

und: es ist ok so. ich bin erleichtert zu sagen: ich will es anders. ich wünsche es anders. und ich werde etwas fundamental verändern müssen.
ich brauche mir nichts mehr vormachen und niemandem etwas beweisen.

ich liebe es in der Natur zu sein. ich liebe Wasser, Ruhe, Bäume, Tiere, das Gefühl abends wenn ich den ganzen Tag draussen war und mich bewegt habe, die Luft, diese andere Art der Müdigkeit. Ja, Landleben kann scheisse sein. Ja: und ich brauche Natur und mehr Wildnis in meinem Leben. Viel mehr.

enough is enough.
und das gilt für so manches in meinem Leben.

gestern sagte ich: ich mache MIR MEIN LEBEN jetzt schön.